Nutzungskonzept
Die Rathausbrücke, auch bekannt als «Gemüsebrücke», muss ersetzt werden. Sie ist sanierungsbedürftig und genügt den heutigen Anforderungen an den Hochwasserschutz nicht mehr.
Das besondere an der Brücke ist, dass es sich eigentlich um einen Platz über dem Wasser handelt – eine einmalige Situation in der Schweiz, wenn nicht in Europa. Das Team Zimraum, Schneider Studer Primas und Sylvain Malfroy haben den Auftrag erhalten, ein Nutzungskonzept für die Rathausbrücke zu erstellen sowie die stadträumlichen Anforderungen an den Ersatzneubau zu definieren.
Die Formulierung eines Nutzungskonzepts und der stadträumlichen Anforderungen sind aus unterschiedlichen Gründen notwendig: Einerseits werden viele Veranstaltungen, Aktivitäten und Kundgebungen auf der Brücke bewilligt. Das Nutzungskonzept soll eine Grundlage für die künftigen Bewilligungen bilden. Zudem muss für den Ersatzneubau eine neue Konzession auf kantonaler Ebene abgeholt werden. Da es sich bei der Rathausbrücke nicht um eine gewöhnliche Brücke, sondern um einen Platz über dem Wasser handelt, ist eine Argumentation notwendig, weshalb die Ersatzbrücke wieder eine Funktion als Platz einnehmen soll.
Das Auftragsteam hat die Argumente unter anderem aus der Nutzungsgeschichte und Symbolik der Rathausbrücke, aus Interviews mit Nutzervertretern (u.a. Polizei, Bewilligungen Veranstaltungen und Marktstände, Quartierkoordination, AWEL), aus einer Sozialraum- und Nutzungsanalyse inklusive Beobachtungen vor Ort sowie einer städtebaulichen Analyse aufgebaut.
Aus diesen Argumenten wurden die Funktion und Nutzung der Rathausbrücke, der Nutzungszwecke sowie die Aufwertungsmöglichkeiten abgeleitet. Daraus ergaben sich schliesslich die Anforderungen an die neue Brücke, die in das Programm für das Studienverfahren eingeflossen sind:
- städtebauliche Anforderungen
- Anforderungen an Gestaltung und Nutzungsmöglichkeiten
- Anforderungen an Logistik und Technik
Das Team hat Empfehlungen für das weitere Verfahren verfasst. Wesentliche Punkte sind, dass im Rahmen des Studienverfahrens die Brückenoberfläche und Konstruktion integral erarbeitet werden sollen und dass der partizipative Prozess zur Einbindung von Nutzerinteressen und eine transparente Information der relevanten Stakeholder forgeführt werden soll.
Die Erkenntnisse aus der Studie sind in das Programm für den Studienauftrag aufgenommen worden. Voraussichtliche Bauzeit: 2023 bis 2025/2026