Auftragsstudie

Wer in der Stadt Zürich unterwegs ist, kommt schnell zum Schluss, überall werde gebaut: neue Quartiere werden aus dem Boden gestampft, überall wird verdichtet und verändert. Es scheint, die Stadt trage die Last der Entwicklung des Wirtschaftsraums. Doch der Schein trügt. Die rege Bautätigkeit ist eine Konsequenz steigender Geburtenraten, höherer Lebenserwartungen und der Zuwanderung aus dem In- und Ausland, aber auch neuer gesellschaftlicher Ansprüche und Bedürfnisse. Obwohl die Stadt sich gerne als Pulsgeberin und Tor zur Schweiz und zur Welt präsentiert, bewegt sie sich beim Bevölkerungswachstum gerade einmal im Mittelfeld. In den letzten zehn Jahren sind alleine im Kanton Zürich 76 Gemeinden (45%) schneller gewachsen: Die Stadt Zürich (1.3%) liegt knapp hinter Winterthur (1.4%) und deutlich hinter Kleinstädten wie Wezikon (2.2%) und Bülach (2.8%) oder ländlichen Gemeinden wie Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli (1.8%).

Die 3. Studie zur Akzeptanz städtischer Dichte aus dem Jahr 2016 untersucht unter anderem die Akzeptanz von Wohnhochhäusern. Sie zeigt, dass diese nicht von sozialen Eigenschaften wie Alter, Bildung, Einkommen oder auch Haushaltsform abhängt, sondern von Werteeinstellungen. Je stärker die städtische Identität, desto grösser die Akzeptanz.

Obwohl die Stadt ein verhältnismässig moderates Bevölkerungswachstum aufweist, prägt sie die emotional und normativ geführte Debatte über Verdichtung. Die vorliegende empirische Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Chancen und Risiken von Veränderung und Verdichtung einschätzt. Der Fokus liegt auf den Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich. Zum Vergleich werden aber auch Personen aus einer Agglomerationsgemeinde (Bülach) sowie aus ländlichen Gemeinden im Einzugsgebiet der Stadt (Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli) befragt. Diese «Kontrollgruppen» ermöglichen Aussagen zur Akzeptanz sozialer und baulicher Dichte jenseits der administrativen Stadtgrenzen.